Tierschutz für den Artenschutz | YAQU PACHA ist als Artenschutz Organisation seit 1992 in Südamerika, bzw. Lateinamerika aktiv, um bedrohte wasserlebende Säugetierarten vor dem Aussterben zu bewahren.
Aber YAQU PACHA ist auch im Tierschutz aktiv, wie zum Beispiel bei der Rettung gestrandeter La Plata Delfine. Hierbei handelt es sich meist um Jungtiere und Delfin Kälber, die wir im Rahmen der Strandkontrollen unserer Partner – wie zum Beispiel CRAM-FURG in Brasilien, Karumbé in Uruguay oder Fundación Mundo Marino in Argentinien – an den Stränden finden.
In diesem Zusammenhang arbeitet YAQU PACHA mit der National Marine Mammal Foundation (USA) und lokalen Organisationen zusammen, um einen koordinierten, schrittweisen Aktionsplan zum Schutz des La Plata Delfins – Franciscana – Toninha zu entwickeln. Die Strategie zielt im ersten Schritt darauf ab, die bestehenden Rettungs- und Rehabilitationsmaßnahmen beim Tierschutz in Südamerika zu vereinheitlichen und die Überlebensrate der Neugeborenen zu verbessern. Dazu werden lokale Tierärzte mit dem Wissen und den Instrumenten ausgestattet, mit dem Ziel die Überlebenschancen der Tiere zu verbessern.
Dieses Tierschutz Projekt wird als Leitfaden für künftige Schutzmaßnahmen für andere kleine Delfine und Schweinswale dienen, die ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt sind.
Vorgehensweise
Im Falle einer Lebendstrandung werden die Tiere in speziellen Boxen schnellstmöglich zum nächstgelegenen Rehabilitationszentrum gebracht, um sie dort medizinisch zu versorgen und zu untersuchen. Im Zentrum finden erste Untersuchungen statt und es wird erste Hilfe geleistet. Die Tiere werden dort in speziellen Wasserbecken versorgt, die mit hochwertigen Filteranlagen ausgestattet sind, was für ein Überleben der La Plata Delfine entscheidend ist.
Das Ziel von YAQU PACHA ist es, die Tiere bestmöglich zu versorgen, indem alle notwendigen Geräte, wie Becken und Filtersysteme, Transportboxen, Milch, Medikamente und anderes zur Verfügung gestellt werden.
Hierbei können Sie uns mit unserer WUNSCHLISTE mit Ihren gezielten Tierschutz Spenden gerne unterstützen.
Die geretteten Delfine werden rund um die Uhr überwacht, erhalten bei Bedarf Medikamente und werden in regelmäßigen Abständen mit einer speziellen Aufzuchtmilch versorgt. Im Falle der Kleinwale ist eine ganz besondere Milch erforderlich, die ausschließlich in den USA als Trockenmilch hergestellt wird.
Es ist bekannt, dass mit diesem Produkt in vielen Ländern mehrere neugeborene Kleinwale erfolgreich von Hand aufgezogen und rehabilitiert wurden. Diese Produkte sind derzeit in Südamerika nicht erhältlich. Die dort vor Ort erhältlichen Milchersatzprodukte enthalten Inhaltsstoffe wie Soja und übermäßige Kohlenhydrate, die die Tiere nicht verdauen können, weshalb sie die Produkte nicht vertragen.
Rehabilitierte Neugeborene sind sicherlich die größte Herausforderung für die Ersthelfer, weil die ersten Phasen der Rehabilitation kompliziert sind und weil diese Tiere nur selten Kontakt zu Artgenossen haben und sich an die menschliche Pflege gewöhnen müssen. Trotz dieser Schwierigkeiten sollte das Endziel im Tierschutz für diese rehabilitierten Tiere ein Leben in einem natürlichen oder halbnatürlichen Lebensraum sein.
Diese Arbeit im Tierschutz ist nicht nur wichtig, um einzelne Delfine zu retten, sondern hilft uns, diese Tiere besser zu verstehen und unsere Arbeit im Bereich des Tierschutzes, aber auch des Artenschutzes zu verbessern.
Bitte unterstützen Sie uns bei diesem sehr wichtigen Projekt Tierschutz für den Artenschutz mit Ihren Spenden
Alliance for Franciscana-Dolphin Conservation Research, Rescue and Rehabilitation (AFC3R)
Die Alliance for Franciscana Dolphin Conservation Research, Rescue and Rehabilitation (AFC3R) wurde 2019 nach dem ESOCC Franciscana WorkShop in Argentinien und als Antwort auf die hohe Zahl von Lebendstrandungen von La Plata Delfinen (Pontoporia blainvillei) in Südamerika gegründet. In den letzten 20 Jahren überstieg diese Zahl 133 Tiere, obwohl sich diese Zahlen nur auf einen kleinen Teil des gesamten Verbreitungsgebiets beziehen.
Aufgrund ihrer Präferenz für küstennahe Gewässer ist diese Art besonders anfällig für anthropogene Einflüsse, insbesondere für die unbeabsichtigte Mortalität vor allem in der Kiemennetzfischerei. Auch wenn die genauen Zahlen der Franciscana Beifänge für das gesamte Verbreitungsgebiet noch nicht bekannt sind, deuten die hohen jährlichen Sterblichkeitsraten, die für einige Gebiete berechnet wurden, darauf hin, dass die Beifangmengen nicht nachhaltig sind. Da der La Plata Delphin in einigen Regionen vom Aussterben bedroht ist, wird er von der IUCN weltweit als “gefährdet” eingestuft. Auf regionaler Ebene, wie z. B. in Brasilien, wird er als kritisch gefährdet eingestuft.
Der Allianz gehören über 27 Fachleute an, darunter Tierärzte, Biologen und Rehabilitationsfachleute, die alle über langjährige Erfahrung im Umgang mit Kleinwalen verfügen. Die Teilnehmer dieser Allianz kommen aus Brasilien, Uruguay, Argentinien, den USA und Deutschland und vertreten verschiedene Institutionen.
Das Hauptziel der Gruppe ist die Entwicklung von Rehabilitationsprotokollen für gestrandete La Plata Delphine, die streng wissenschaftlichen Kriterien folgen, aber auch auf Managementwissen basieren. Alle südamerikanischen Kollegen haben in ihren Heimatländern jahrelang in Rehabilitationszentren gearbeitet und verfügen über ein breites Spektrum an Fachwissen in diesem Bereich. Die Entwicklung der Protokolle erfolgte in einem schrittweisen, gemeinschaftlichen Prozess, der sich auf lokale und artenspezifische Fachkenntnisse sowie auf Fachwissen aus der Arbeit mit anderen Kleinwalen stützte. Die ersten Protokolle wurden teilweise während der Strandungssaison 2020 angewendet, als drei gestrandete La Plata Delphine in Argentinien und Brasilien gefunden wurden. Diese praktische Anwendung während der Protokollentwicklung trug nicht nur dazu bei, das Protokoll auf seine Anwendbarkeit zu testen, sondern es auch zu verbessern. Die Entwicklung des Protokolls umfasste auch die Standardisierung der Datenerfassung für lebende und tote Tiere, so dass Datenlücken durch jedes gestrandete Tier geschlossen werden konnten. Bei der Entwicklung der Protokolle wurde auch deutlich, dass es nicht ausreicht, die verschiedenen Phasen der Rehabilitation zu definieren, sondern dass es auch immens wichtig ist, die materiellen Anforderungen zu spezifizieren, die letztlich für eine erfolgreiche Arbeit notwendig sind. Daher ist es eine weitere Aufgabe der Allianz, dafür zu sorgen, dass die Rehabilitationszentren in Südamerika beim Tierschutz der Delfine mit den erforderlichen Materialien/Medikamenten ausgestattet sind.
In Zukunft werden diese Protokolle als “lebende Dokumente” dienen, die regelmäßig aktualisiert werden, wenn die Erfahrungen aus den einzelnen Rehabilitationsmaßnahmen gewonnen werden. Darüber hinaus dienen die Protokolle auch als Modell für künftige Erhaltungsmaßnahmen für andere Delfinarten auf der ganzen Welt, die vor ähnlichen Problemen stehen.
Schließlich will die Allianz durch ihre Aktivitäten das Bewusstsein für den Schutz dieser bedrohten Delfinart schärfen.
Mitglieder der Allianz:
YAQU PACHA e.V., Deutschland
Tiergarten Nürnberg, Deutschland
National Marine Mammal Foundation, USA (NMMF)
Dolphin Quest, USA
Fundación Mundo Marino, Argentinien
Mundo Marino, Argentinien
Aquarium, Argentinien
Aqua Marina, Argentinien
Karumbé, Uruguay
Yaqu Pacha Uruguay, Uruguay
Centro de Recuperação de Animais Marinhos (CRAM–FURG), Brasilien
AIUKA, Brasilien
Associação R3 Animal, Brasilien
Univ. of São Paulo, Brasilien
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