Vom 30. Juni bis 5. Juli 2025 trafen sich über 50 Expertinnen und Experten für Wale und Delfine (Cetaceen) in Santos, Brasilien. Ziel des Workshops, organisiert vom Wissenschaftlichen Ausschuss der Internationalen Walfangkommission (IWC) und der brasilianischen Regierung, war die Überprüfung und Aktualisierung von Schutz- und Managementplänen (Conservation Management Plans, CMPs) für einige der am stärksten bedrohten Arten Südamerikas.
Im Mittelpunkt standen unter anderem der Südkaper (Eubalaena australis), südamerikanische Flussdelfine (Inia geoffrensis, Sotalia fluviatilis), der Guyana-Delfin (Sotalia guianensis), der Lahille-Große Tümmler (Tursiops truncatus gephyreus) sowie der Franciscana-Delfin (Pontoporia blainvillei).
Dr. Lorenzo von Fersen, Vorsitzender von YAQU PACHA, nahm am Workshop teil und betonte das Engagement seiner Organisation:
„Dieses Treffen war von größter Bedeutung, da wir nicht nur Fortschritte evaluiert, sondern auch offen über die Bedrohungen gesprochen haben, denen diese Cetaceen derzeit ausgesetzt sind. Besonders drängend sind Themen wie Beifang, klimabedingte Ereignisse und das zunehmende Auftreten von Infektionskrankheiten. Es ist ermutigend zu sehen, dass gemeinsam an wissenschaftlich basierten Lösungen gearbeitet wird.“
YAQU PACHA unterstützte den Workshop nicht nur inhaltlich, sondern war auch einer der finanziellen Förderer – ein klares Zeichen für das starke Engagement der Organisation für den Schutz gefährdeter Cetaceen in Südamerika.
Ein besonderes Highlight war die Vorstellung der Alliance for the Franciscana Conservation Research, Rescue and Rehabilitation (AFCR3). Dr. Cristiane Kolesnikovas von R3 Animal berichtete bewegend über den Fall „Francisca“, eines derzeit in Rehabilitation befindlichen Franciscana-Delfins – ein Symbol für die Verletzlichkeit und Widerstandsfähigkeit der Art.
Dr. Alex Zerbini, ehemaliger Vorsitzender des IWC-Wissenschaftsausschusses, lobte die Ergebnisse:
„Workshops wie dieser sind essenziell. Sie bringen Fachwissen zusammen, fördern Zusammenarbeit und sorgen dafür, dass Schutzpläne lebendige Dokumente bleiben – kontinuierlich angepasst an den Stand der Wissenschaft und bewährte Schutzpraxis.“
YAQU PACHA wird in seinen Projekten maßgeblich von zoologischen Institutionen wie dem Tiergarten Nürnberg, dem Zoo Duisburg, dem Zoo Heidelberg, dem Aquazoo Düsseldorf, Zoomarine Algarve und Rancho Texas unterstützt. Diese Partnerschaften ermöglichen gelebten One Plan Approach – ein integrativer Artenschutz, bei dem Maßnahmen im natürlichen Lebensraum (In situ) und in menschlicher Obhut (Ex situ) sinnvoll verzahnt werden.
Weitere Informationen:
https://iwc.int/management-and-conservation/conservation-management-plans