Delfin Beifang Treffen in Nürnberg

Der Beifang in Fischernetzen ist bei weitem die größte Bedrohung für viele Delfinarten. Obwohl verschiedene Methoden entwickelt und angewandt wurden, um den Beifang zu reduzieren, gibt es immer noch viele Diskussionen über die Wirksamkeit dieser Maßnahmen. Vor allem auf lange Sicht.

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Bild von links nach rechts: Tim Hüttner, Ralph Simon, Daniel Stepputtis, Lorenzo von Fersen, Martin Böye, Enrique Crespo, Pedro Fruet, Boris Culik, Federico Sucunza (+ Thomas Noack)

Vor diesem Hintergrund fand am Wochenende des 6. und 7. Mai 2023 im Tiergarten Nürnberg ein kleines Treffen mit Wissenschaftlern aus Deutschland, Frankreich, Brasilien und Argentinien statt. Dieses Treffen fand auf Einladung von YAQU PACHA statt, das auch die Kosten übernahm. Ziel dieses Treffens war es, die derzeit angewandten Methoden zu analysieren und zu prüfen, wie und in welchem Umfang diese Methoden auf das Beifangproblem in zwei Regionen angewendet werden können. Zum einen in Frankreich, wo der Schwerpunkt auf der industriellen Fischerei liegt, wo aber auch andere Küstenfischereien mit Kiemennetzen hohe Beifangraten von Kleinwalen verursachen.

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Das zweite Projekt, das auf der Tagung erörtert wurde, betrifft die Delfinart, die im Südatlantik am stärksten von Beifängen betroffen ist: den Franciscana. Unter der Leitung von Dr. Federico Sucunza läuft derzeit ein Pilotprojekt zur Erprobung von Methoden zur Beifangminderung.

Beifang Franciscana Delfin Federico Sucunza

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass beide Projekte die Aufmerksamkeit von Experten verdienen und versprachen, bei der Suche nach Lösungen zusammenzuarbeiten. Insbesondere im Fall von Franciscana wird nun auf der Grundlage der Diskussionen vom Wochenende an einem vierjährigen Projekt gearbeitet, um vier verschiedene Methoden zur Beifangreduzierung in einem Beifang-Hotspot zu testen.
Erste Anträge zur Beschaffung der notwendigen Mittel wurden bereits vorbereitet. Ein weiteres größeres Folgetreffen ist geplant.