Fortaleza/Icapui, Brasilien – Die Alliance for Manatees, ein Leitprojekt der Marine Mammal Research Unit am Institute for the Oceans and Fisheries der University of British Columbia, veranstaltet derzeit einen wichtigen Workshop in Brasilien, um den Schutz der gefährdeten Karibischen Seekuh – Manati (Trichechus manatus) zu stärken. Der Workshop, der von Dr. Carol Meirelles, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der UBC, und Prof. Andrew Trites, Direktor der Marine Mammal Research Unit, koordiniert wird, findet vom 14. bis 18. Oktober in Fortaleza statt und bringt führende Forscher aus ganz Lateinamerika zusammen.
Gemeinsam für den Artenschutz
An dem Workshop nehmen 23 Forscher von 18 Institutionen aus Brasilien, Venezuela, Mexiko, Surinam, Französisch-Guayana und Kolumbien teil. Die Experten arbeiten an der Verfeinerung von Habitatmodellen und der Erstellung einer Prioritätenliste für den Schutz von Manatis, die durch die Zerstörung ihrer Lebensräume und den Klimawandel bedroht sind. Das Treffen markiert einen entscheidenden Moment für die Arterhaltungsbemühungen in der Region, mit besonderem Schwerpunkt auf der Identifizierung kritischer Lebensräume und der effektivsten Strategien zu deren Schutz.
Die einwöchige Veranstaltung bietet den Forschern, die im vergangenen Jahr virtuell zusammengearbeitet haben, auch die Gelegenheit, ihre Ergebnisse zu validieren und sich über die Prioritäten des Naturschutzes zu verständigen. Die Logistik der Veranstaltung wird von Aquasis unterstützt, einer lokalen NGO, die sich dem Artenschutz widmet.
Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz im Tiergarten Nürnberg und Vorsitzender von YAQU PACHA e.V., nahm an diesem wichtigen Treffen teil. Er stellte den Teilnehmern den IUCN One Plan Approach und das Manati-EEP (EAZA ExSitu Programm) der EAZA vor.
Während des Workshops betonte Dr. von Fersen:
„Artenschutz, wie im Fall der Manatis, erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Es ist wichtig, in-situ-Initiativen zu stärken. Gleichzeitig ist es wichtig Zoos in diesen Prozess einzubeziehen, da sie sehr wichtige ex-situ-Aufgaben erfüllen können. Dazu gehören die Sensibilisierung der Besucher, die Durchführung von Forschungsprojekten, die nur unter kontrollierten Bedingungen möglich sind, und nicht zuletzt die Finanzierung der In-situ-Projekten. Genau diesen ganzheitlichen Ansatz verfolgt das EAZA Manati EEP und als Koordinator dieses EEP bringe ich überzeugende Argumente vor, damit sich die Mitgliedszoos des EEP stärker engagieren und aktiv werden. Artenschutz kann nur erfolgreich sein, wenn alle Beteiligten Teil des Prozesses sind“.
Über die Alliance for Manatees
Die Alliance for Manatees, koordiniert von Dr. Carol Meirelles, ist Teil der Marine Mammal Research Unit an der UBC unter der Leitung von Prof. Andrew Trites. Das Projekt bringt führende Institutionen aus ganz Lateinamerika zusammen, um die karibischen Seekühe und ihre Lebensräume zu schützen. Es wird von wichtigen Geldgebern wie dem Tiergarten Nürnberg, der Pairi Daiza Foundation, YAQU PACHA e.V. und IUCN Species Survival unterstützt.
Ort des Workshops: Der Workshop findet in Icapuí, Ceará statt, einem Küstenort, der den Teilnehmern eine inspirierende Umgebung bietet, um gemeinsam an wichtigen Initiativen zum Schutz der Karibischen Seekuh – Manati zu arbeiten.